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Jahresthema 2019/2020

                       

 

Unser diesjähriges Jahresthema

Die Inhalte unserer diesjährigen Qualitätskonferenz (Planungstag) haben uns zu dem Ergebnis geführt, die folgenden drei großen pädagogische Schwerpunkte für das kommende Kindergartenjahr zu setzen.

  1. Die Gestaltung bzw. Umgestaltung verschiedener Spielbereiche und unsere Räume als Bildungsräume für Kinder zu sehen.
  2. Partizipation/Beteiligung der Kinder und diese größtmöglich an der Gestaltung ihres Kindergartenalltags mitwirken und mitbestimmen zu lassen.
  3. Partizipation der Eltern: Die Elternarbeit als pädagogischen Bestandteil unseres Kindergartenkonzeptes zu leben.

Aus diesen Punkten ergab sich unser diesjähriges Jahresthema:

„In einer starken Gemeinschaft  

 wird aus vielen ICH ein WIR“

 

Dieses Thema lässt sich sehr gut auf die oben genannten Schwerpunkte beziehen. In allen drei Punkten ist eine gut funktionierende Gemeinschaft wichtig, die sowohl ein demokratisches als auch ein solidarisches Verhalten lebt.

Erläuterungen zu den drei pädagogischen Schwerpunkten des Themas:

Spielbereiche und -räume als Bildungsräume sehen und diese den Bedürfnissen der Kinder anpassen

Kinder wählen ihren Spielraum, ihr Spielmaterial und ihren Spielpartner selbst

In unserem Kindergarten finden sich viele Räume für Kinder. Zum einen die Gruppenräume denen sich die Kinder zugeordnet fühlen und in denen sie ihre Bezugserzieherinnen finden. Zum anderen viele gruppenübergreifende Räume, die die Kinder während ihrer gesamten freien Spielzeit zusätzlich nutzen können.

Zu unseren gruppenübergreifenden Bildungsräumen zählen derzeit:

Das Restaurant, die Halle, der Gruppenraum 4 für Regelkinder, der Spielflur, die Turnhalle mit „Outdoorbereich“ und der Garten

Zudem arbeiten unsere 6 Gruppen (3 Regelgruppen, 2 Krippengruppen und die Schulkindgruppe) ebenso gruppenübergreifend, damit die Kinder frei wählen können, in welchen der Räume sie ihre Freispielzeit verbringen möchten. Sobald die Kinder ihren Spielraum, -partner oder -material gewählt haben, melden sie sich in ihrer Gruppe ab, kennzeichnen dies am „Gruppen-Abmeldesystem und machen sich anschließend auf den entsprechenden Weg.

Auf Grund dieses pädagogischen Konzeptes, hat sich das Kindergartenteam und die Vorstandschaft dazu entschlossen, die Spielräume der Kinder zu überdenken und die Umgestaltung der Räume in die Jahresplanung und somit in das pädagogische Jahresthema des Kindergartens mit aufzunehmen.

Unsere drei Regelgruppen sind bisher alle fast identisch eingerichtet. Jede Gruppe hat ihre Puppen- bzw. Verkleidungseck, Bauecke, Malecke, Konstruktionsecke, Bilderbuchecke, Ruheecke und vieles mehr. Durch die große Anzahl der verschiedenen „Spielecken“ fällt der einzelne Spielbereich sehr klein aus. Wir möchten den Bedürfnissen der Kinder besser gerecht werden und einzelne Bereiche erweitern.

Es ist uns sehr wichtig, die Räume der Kindergartens als Bildungsräume für Kinder und somit als „Orte des Lernens“ zu sehen, welche den Bedürfnissen der Kinder angepasst sind.

Das Bedürfnis des Rollenspiels, seine Kreativität entfalten zu lassen, zu konstruieren, zu bauen, zu experimentieren und auch mal die nötige Ruhe zu finden bestimmen in diesem Jahr unsere Schwerpunkte.

Folgende Fragen beschäftigen uns und die Kinder schon seit längerer Zeit.

  • Wie soll man in verschiedene Rollen schlüpfen, wenn hierzu nur ein kleiner Raum, mit begrenzten Materialien zur Verfügung steht?
  • Wie soll man ausgiebig bauen können, wenn der Bauplatz auf einen 4 qm großen Teppich begrenzt ist?
  • Wie kann ich meiner Kreativität in Kunst und Gestalten ausleben, wenn man eine ebenso „kleine“ Malecke vorfindet und so eine vielfältiges Angebot von Materialien gar nicht möglich ist.
  • Wie finde ich Ruhe, wenn im gleichen Raum gebaut, gemalt und verschiedene Rollenspiele gelebt werden?
     

Auf Grund regelmäßigen Kinderkonferenzen, Beobachtungen, Teambesprechungen und Fortbildungen haben wir uns gemeinsam entschieden, eine Erweiterung verschiedener Bereich in den 3 Regelgruppen mit den Kindern gemeinsam zu planen und schrittweise umzusetzen.

  • Die Regelgruppe 1 wird einen größeren Lernbereich des Rollenspiels anbieten.
  • Die Regelgruppe 2 erweitert die Möglichkeiten für „ruhigere“ Angebote, wie Bilderbuchecke, Montessori-Materialien, Forschen, Experimentieren.
  • Regelgruppe 3 erweitert den Bauplatz und somit den Lernbereich für Bauen und Konstruieren.
     

Um in den Regelgruppen einen Spielbereich zu erweitern, werden die Kinder gemeinsam mit uns entscheiden, was sie in „ihrer“ Gruppe verändert werden kann. In verschiedenen Kinderkonferenzen werden die Kinder ihre Einteilung der Räume erarbeiten.

Gemeinsam wird zum Beispiel geplant,

  • welcher Spielbereich im „eigenen“ Gruppenraum erweitert wird.
  • welchen Spielbereich eventuell nicht mehr im Gruppenraum benötigt wird, weil dieser ihn in einer größeren Form im Haus wieder zu finden ist.
  • auf welchen Spielbereich sie vorerst auf gar keinen Fall verzichten möchten
  • welcher Bereich aus dem Gruppenraum eventuell in die Halle oder den Spielflur „umzieht“
     
    Diese und weitere Fragen werden uns in diesem Jahr beschäftigen.

Zudem öffnet ab September auch wieder der gruppenübergreifende Raum 4 für alle Regelkinder. Hier finden die Kinder ihre „große Malecke“, in der sie durch die Vielfalt der Materialien ihrer Kreativität beim Malen, Basteln und Werken freien Lauf lassen können.

Weitere Bildungsbereiche, wie Bewegung, Ernährung und Naturerfahrungen werden durch unsere weiteren gruppenübergreifenden Räume sehr gut „abgedeckt“.

Beteiligung – Partizipation der Kinder im Alltag

In unserem diesjährigen Jahresthema wollen wir auch wieder Bezug zum letztjährigen nehmen. (Elterninfo – Ausgabe September 2018)

In unserem Konzept hat die Partizipation der Kinder einen hohen Stellenwert. Wir sehen die Kinder als Akteure in ihrer Bildung und Entwicklung mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Bildung in diesem Sinne verlangt deshalb eine aktive und angemessene Beteiligung der Kinder an Entscheidungs- und Handlungsprozessen.

Die Kinder haben das Recht auf Spiel und freie Zeit; das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung. Partizipation eröffnet den Kindern das Recht sich in Entscheidungen miteinzubringen, die ihr eigenes Leben betreffen.  Eine Beteiligung der Kinder im Sinne von Mitbestimmung, Selbstbestimmung, Anhörung & Information ist somit ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir sehen das Kind als eigenständige Persönlichkeit mit eigener Meinung, das seine Umwelt in seiner ganz eigenen, unverkennbaren, individuellen Art und Weise wahrnimmt.

Partizipation muss auch die Eltern einbeziehen

Die Tatsache, dass die Elternarbeit ein großer Bestandteil in unserem Kindergartenkonzept ist, ist in Vergangenheit leider etwas in den Hintergrund getreten. Viele Eltern waren durch das Ableisten von Helferstunden so irritiert, dass der eigentliche Sinn der pädagogischen Elternarbeit stark in den Hintergrund getreten bzw. in Vergessenheit geraten ist.

Neben den Kindern ist die Zusammenarbeit mit den Eltern ein ganz wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Nur durch eine gute Zusammenarbeit mit Eltern ist es möglich eine „Brücke“ zwischen Elternhaus und Kindergarten zu gestalten und eine vertrauensvolle Basis aufzubauen. Der Kindergarten hat einen familienergänzenden Betreuungs- und Bildungsauftrag. Eine Familie zum Wohle des Kindes zu ergänzen ist nur möglich, wenn sich Eltern für den Kindergartenalltag interessieren und bei der Gestaltung der Elternarbeit mitwirken.  Elternarbeit ist ein sensibles Beziehungsdreieck zwischen Kindergartenpersonal - Eltern und Kindern, welches es immer gilt in Balance zu halten. Dies war und ist uns sehr wichtig. Deshalb sehen wir uns auch in der Verantwortung verschiedene Prozesse in der Zusammenarbeit mit Eltern, zur größtmögliche Zufriedenheit aller Beteiligten zu gestalten. Unsere Eltern sind jederzeit herzlich eingeladen uns im Kindergartenalltag zu begleiten.

 

Ziele unseres Jahresthemas

Im Kindergarten eine gute Gemeinschaft zu leben heißt für alle Beteiligten:

  • die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung als Grundlage für ein gutes Miteinander zu sehen.
  • Achtsam miteinander umzugehen.
  • sich gegenseitig motivieren und dem Gegenüber etwas zutrauen
  • sich mit Problemen konstruktiv auseinander zu setzen.
  • Verantwortung für seine Umgebung, sein Leben und seine Entscheidungen zu übernehmen

Erwachsene müssen für Kinder ein Vorbild sein, damit sie lernen:

  • ihre Kommunikationsfähigkeit und Sprachkompetenz erweitern
  • ein soziales Miteinander zu leben.
  • ihre Entscheidungsfähigkeiten zu erweitern
  • eigene Lösungswege zu entwickeln
  • mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten konstruktiv umzugehen
  • Möglichkeiten zu finden ihre Bedürfnisse zu äußern
  • demokratisch ihre eigene Meinung, Interessen und Bedürfnisse auszuhandeln
  • ihren Alltag zu strukturieren
  • Regeln und Rituale für sich und die Gemeinschaft zu erarbeiten
  • über Konsequenzen nachzudenken

Kinder brauchen hierzu:

  • Das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit
  • Vorbilder, die mit guten Beispiel voran gehen
  • Menschen, die den anderen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.
  • Erwachsene, die sie in ihrem Tun begleiten und fördern und dabei nicht überfordern
  • Freiräume in denen sie nach ihren eigenen Bedürfnissen leben können.
  • Menschen, die die Welt auch aus der Sicht von Kinderaugen sehen können.

Im Laufe des Kindergartenjahres werden sie kontinuierlich Informationen zu den Inhalten des Jahresthemas erhalten. Dies geschieht über die verschiedensten Aushänge und Dokumentationsmöglichkeiten an und in den entsprechenden Räumen. Das Thema wird auch Inhalt der Elternbeiratssitzungen sein. Zudem planen wir entsprechende Elternabende.

 

Wir freuen uns heute schon auf ein schönes, gemeinsames Kindergartenjahr.