In unserer Arbeit orientieren wir uns an verschiedenen pädagogischen Ansätzen. Neben der Montessori-, der Waldorf-, der Freinet- oder der Reggio- Pädagogik beeinflusst überwiegend der situationsorientierte Ansatz (nach Armin Krenz) unseren Kindergartenalltag.

Unser Leitbild und unser Bild vom Kind bestimmen den Schwerpunkt unseres Pädagogischen Ansatzes. Deshalb orientiert sich unserer Einrichtung überwiegend am Konzept des situationsorientierten Ansatzes. Die Werterziehung hat hierbei für uns einen sehr hohen Stellenwert. Sich konsequent an den Bedürfnissen der Kinder und deren Familien zu orientieren, das macht unsere Arbeit im situationsorientierten Ansatz aus. Ein Ziel dieses pädagogischen Ansatzes ist es, Kinder dabei zu unterstützen, ihre Lebenswelt selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu gestalten.

Die Interessen und Bedürfnisse stehen in der Planung unserer pädagogischen Arbeit im Vordergrund und beeinflussen unser tägliches Handeln. Es ist uns sehr wichtig, die Kinder in die Gestaltung ihres Alltags mit einzubeziehen. Situationen ausprobieren – beobachten - reflektieren – wenn nötig verändern. Das alles geschieht in Absprache und Zusammenarbeit mit Kindern. Das heißt für uns, die Ideensammlungen der Kinder ernst zu nehmen und in die pädagogische Planung mit einzubeziehen - situativ, individuell Handeln und sich auch mal spontan am Interesse des Kindes zu orientieren. 

Unsere Situationsanalysen werden kontinuierlich er- und überarbeitet, indem die Situation der einzelnen Gruppe durch Beobachtungen und Gespräche analysiert wird.

 

Mitbestimmung – Partizipation – Beteiligung spielen eine große Rolle

  • Die Kinder gestalten ihren Lebensraum Kindergarten mit.

  • Das Abhalten von Kinderkonferenzen gehört zum alltäglichen Leben.

  • Die Kinder wählen ihren Spielort, ihren Spielpartner und ihr Spielmaterial selbst aus.

  • Unsere Regeln sind für Kinder transparent und werden gemeinsam mit ihnen er- und überarbeitet.

 

Dies sind nur einige von vielen pädagogischen Maßnahmen, welche in unserer Konzeption noch näher erläutert werden.

 

Unser Berufsbild – Die Rolle des pädagogischen Personals

Die Haltung des pädagogischen Personals spielt eine sehr große Rolle.

Wir stellen die Bedürfnisse der Kinder vor die eigenen Bedürfnisse und den Bedürfnissen anderer Gremien. Wir sehen uns als Anwalt der Kinder. Im Situationsorientierten Ansatz geben wir den Kindern Impulse und verzichten auf gezielte Angebote, die ausschließlich vom Erwachsenen ausgehen. Das heißt für uns eine begleitende und unterstützende Funktion einzunehmen und nicht die Animateurin der Kinder zu sein.

 

Elementarpädagogik - keine Vorschulpädagogik

Kinder in unserem Kindergarten sind vom ersten bis zum letzten Besuchstag Kindergartenkinder. Wir bilden und betreuen alle Kinder in diesem Entwicklungszeitraum ihrem Entwicklungsstand entsprechend. Diese Individualität ist uns wichtig, damit jedes Kind in seiner Altersstufe eine entsprechende Bildung und Förderung erfährt. Alle Kindergartenjahre haben für die Entwicklung des Kindes einen hohen Stellenwert. Uns ist nicht nur das letzte Jahr vor der Einschulung wichtig.

Sowohl im KJHG (Kinder- und Jugendhilfegesetz) und auch vom Deutsche Bildungsrat ist die Rede von einem eigenständigen bzw. eigenen Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag der Kitas. So haben wir als Kindergarten nie die Aufgabe einer „Zuarbeitungsfunktion“ für Grundschulen oder anderen Bildungs-/Betreuungs-/ Erziehungsinstitutionen. Unsere Einrichtung zeichnet sich durch eigene Schwerpunkte, eigene Zielsetzungen, eigene Methoden, eigene Qualitäts- und Arbeitsbereiche aus. Insofern sprechen wir nie von einer Vorschulpädagogik oder von Vorschulkindern, weil wir alleine schon durch den Wortgebrauch „Vorschule“ unsere Eigenständigkeit verbal aufgeben würden.

 

Der Betreuungsauftrag im Situationsorientieren Ansatz definiert sich wie folgt:

„Der Betreuungsauftrag von Kindertagesstätten besteht darin, dass Erwachsene Kindern gegenüber treu sind! Dies geschieht vor allem durch den Auf- und Ausbau fester, vertrauensvoller Beziehungen zu Kindern und durch eine wertschätzende, respektvolle und achtsame Pflege der Beziehungen mit Kindern. Durch die Respektierung und Realisierung des Betreuungsauftrages sind Kinder in der Lage, eine emotionale Sicherheit aufzubauen und somit ihrer gesamten Entwicklung aktiv beteiligt sein zu können.“ (Armin Krenz)

 

Das heißt konkret für uns:

  • Für Kinder da zu sein, wenn sie Erwachsene brauchen.

  • Gemeinsam mit Kindern Situationen zu durchleben, in denen sie Hilfe und Beistand brauchen und eine Unterstützung ihrer Entwicklung nötig ist.

  • Kinder nicht alleine in Situationen zu lassen, in denen sie sich einsam fühlen,

  • abgegebene Versprechen zu halten.

  • Mit Kindern eine Freundschaft einzugehen, sodass sie den Eindruck erleben in uns einen Fürsprecher zu finden.

  • Dass Kinder uns als zuverlässige Ansprechpartner erfahren, die stets da sind, wenn sie Hilfe benötigen.

  • Dass Kinder in uns eine Person sehen, die vollkommen auf ihrer Seite sind.

  • Dass wir uns als aktive Spiel-, Kommunikations- und Interaktionsparten verstehen, die täglich eine alltagsorientierte und lernaktive Pädagogik, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit gestalten.

  • dass unser alltägliches Zusammenleben unter dem Aspekt einer „Fehlerfreundlichkeit“ steht, bei der Konflikte und Misserfolge als Übungsfelder verstanden werden, in denen es primär um Lösungen und nicht um Anschuldigungen geht.

  • Im Situationsansatz werden Stärken von Kindern gesucht und gesehen. Es wird nicht versucht gegen die Schwächen der Kinder anzukämpfen.

 

Diese Treue kann nur dort erlebt werden, wo feste, gute und konstruktive Beziehungen zwischen den Kindern und Erzieherinnen gepflegt werden - in festen, überschaubaren Gruppen und mit Personal besetzt, das eine gute Umgangskultur mit sich und den Kindern Tag für Tag pflegt.

 

„Erzähle es mir – und ich werde es vergessen,

Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.

Lass’ es mich tun – und ich werde es behalten.“